Ich bin das nun 2 x gefahren und kenne Süd, Center und Nordroute.
Von daher einmal eine Beschreibung, die nach meinen persönlichen Erfahrungen und auch von Treffen vor Ort mit anderen Reisenden rührt, deren Aussagen ich auch einschätzen kann.
Die Nordroute gilt ja bei Vielen als die Interessantere Route, weil sie als schwieriger gilt und auch landschaftlich schöner sein soll als die Südroute.
Das stimmt meiner Ansicht nach nur bedingt.
Der schwierige Teil der Nordroute ist für mich nur der Teil zwischen Grenze bzw Olgii und Ulangom.
Danach empfand ich das eher nicht mehr als extrem schwierig und auch landschaftlich nicht als Reizvoller als zB die Kombination Süd/Centerroute.
Diese empfand ich im Nachhinein als die interessantere Route.
Südroute bis Altai, da hat man Bergpässe, und schöne Strecken, kommt in die Ausläufer der Steingobi. Das wird dann etwas heiß und am Ende des Tages auch etwas zäh, aber dann kommt man nach Altai, was auf über 2000 m liegt und ab da geht es in die Berge nach Uliastay. Hier mehr Bewaldung, Bergpässe und Abwechslung.
Auch Erdenezuu in Kharakorum ist sehr interessant.
Generell gilt meiner Meinung nach, das im Umkreis von Ulaanbaatar alles eher touristisch ist. Bis 4/500km von da ist es meist Asphaltstrassen.
Wenn man die richtige Mongolei abseits des Tourismus erleben will muß man weg von dort.
Auch noch eine Warnung zum Westen der Mongolei Grenze bis Olgii:
Da stehen gerne Jugendliche und auch Männer rum, die einem freundlich winken und teilweise einladen in Ihre Ger zu kommen.
Dann wird gefragt was man so mithat und was das Motorrad kostet usw, mir war das sofort suspekt und ich bin samt Motorrad ein paar Meter weg und habe meinen Unmut gezeigt.
Die wollen auch wissen, wieviele Touristen noch kommen von der Grenze usw.
Als wir dann weiterfuhren ( wir waren zu Viert ) merkten 2 das man Ihnen Sachen vom Motorrad geklaut hat.
Und in Olgii wurden wir schon erwartet und man wollte uns sehr beharrlich in ein eher schmutziges Ger Camp ziehen.
Und mir war auch nicht wohl dabei, wenn vorher gefragt wurde was man so mithat.....
Ebenso wurden 2 Reisende auch aufgehalten ( die ich kenne ) und man wollte Ihnen Zimmer andrehen. Sie wollten jedoch nicht sondern noch weiterfahren und campen ( an der Nordroute )
Und dann hat man ihnen einen Streckentip gegeben, wo sie nicht weiterkommen und umdrehen müßen.
Und weil es dann zu spät ist würden sie ja ein Zimmer nehmen....
Generell ist diese Ecke der Mongolei etwas eigenartig und auch die Mongolen finden das komisch.
heißt nicht das dort alle Leute so sind, aber es gibt Gruppen, die darauf aus sind Touristen zu schröpfen weil es Ihre einzige Einkommensquelle ist.


WEGBESCHREIBUNGEN IN DER MONGOLEI
Stand 2015, mit Erfahrungen aus 2 Jahren. Kann sich aber immer ändern!!!
Grüne Route:
Nordroute direkt nach der Grenze von Tsaaganuur bis Ulaangom.
Dieser Teil gilt wegen der schwierigen Bedingungen und der tiefen Wasserdurchfahrten als kaum befahrbar.
In manchen Jahren ist viel Regen oder Schmelzwasser und dann kommt so gut wie niemand durch.
Rote Route.
Nordroute die zu befahren ist.
Ca 35 Wasserdurchfahrten, davon 10 schwerere, aber mit normalen Enduros ohne Probleme machbar.
Tieferer Sand für ca 50km aber sonst ok.
Lila Route:
Hat eine Wasserduchfahrt, die teilweise sehr tief und anspruchsvoll isst, kenne einige Geschichten wo sich Fahrer wegend er tiefe einen Schnorchel für den Luftfilter bauten, Allerdings habe ich 2015 auch 2 Fahrer getroffen, die da überhaupt kein Problem hatten. Kommt also auch hier auf den Wasserstand an.
Türkise Route:
Südroute.
Gilt als die Einfache Route.
2015 ist ca die Hälfte asphaltiert oder zum Asphaltieren vorbereitet.
Trotzdem viel Waschbrett, Sand und auch durchaus Offroad.
Bis Altai landschaftlich schön und ab dann eher etwas langweiliger.
Kurz vor Khovd ist eine Wasserdurchfahrt, es gibt aber in ca 2km daneben eine Brücke.
Vorher genau schauen, bei uns war 2013 ein kleines Schild mit einem Pfeil das wir übersehen bzw nicht beachtet haben !!
Dunkelgrüne Route
Centerroute über Altai bis Uliastay und weiter Tosontsengel und Kharakorum.
Für mich persönlich der schönste Teil und auch Bergpässe und Wiesen mit Edelweiß und landschaftlich eher abwechslungsreich.
Es ist schon immer wieder Sand auf den Strecken, aber das ist in der Mongolei normal.
2013 waren auch teilweise Bauarbeiten für eine ordentliche Strasse, aber hauptsächlich nach Uliastay. Ab Kharakorum Asphalt
Auf dieser Strecke auch viel Kultur.
Dunkelrote Route.
Tes bis Bayantes Nordstrecke
Dieser Teil ist Tiefsand.
Wer das nicht mag sollte in dem Bereich die Südroute nehmen
Dunkelgraue Route:
Tes bis Bayantes Südteil.
Hier weniger Sandig, und gut zu fahren.
Ocker Route
Ulaangom bis Tes.
Fand ich persönlich nicht so prickelnd, wenig abwechslungsreich, man ist auf ca 800Hm herunten, ungewöhnlich für die Mongolei. Strecke abwechselnd Schotter, Sand und Lehmboden. Bei Nässe sicher sehr spaßig.
Schwarze Route.
Bayantes bis Moron.
Landschaftlich sehr schön, man kommt auch wieder auf über 1500 HM und hat Bergpässe und Flüsse.
Strasse oft Lehmboden, der bei Regen sicher schlammig ist.
Weisse Route:
Moron über Bulgan und Darkhran bis UB
Diese Strecke ist Asphalt.
Generell ist die Mongolei trotzdem fordernd, für Motorrad und Mensch.
Die Strassen sind generell etwas sandig oder Wellpiste.
Alles was nicht fest ist wird abgerüttelt.
Wasserdurchfahrten können nach Regen ( den man oft nicht sehen muß, der kann weiter Flussaufwärts niedergegangen sein ) oft sehr hoch sein, das ändert sich aber innerhalb weniger Stunden wieder. Manchmal hilft warten.
Gerade Wasser ist sehr von der Jahreszeit und Niederschlag bzw. Schneeschmelze abhängig.
Es kann auch vorkommen, das es im Sommer schneit, wir hatten 2013 einmal knapp über 0° beim campen. Im Juli !!
Strecken sind auch sehr fordernd für die Kupplung!!